Helmut Bieler
1940 |
Klangwandlungen (1995)
Musik für Großbassflöte und Tonband |
László Dubrovay 1943 |
Solo Nr. 6 (1985) Großbaßflöte solo |
Claus-Dieter Meier 1962 |
Disperse Flute II (1999) für Großbassflöte und Tonband |
Helmut W. Erdmann 1947 |
Transfiguration VIII (1994) 21 Stationen für einen Flötisten und Live-Elektronik Introduktion - Allegro ma non troppo - Largo - Allegro spirito - Moderato - Scherzando - Allegro moderato - Allegro con fuoco - Andante - Presto - Rezitativ - Allegro asssai - Prestissimo - Larghetto - Allegro furioso - Scherzo - Andantino - Vivace - Adagio - Allegro ma non tanto - Epilog |
Biographien der Komponisten und des Interpreten:
Geboren 1940, Studium von Komposition, Schulmusik, Klavier (Staatliche Hochschule
für Musik, München; F. X- Lehner, Fr. Wührer, A. Schoer); Künstlerische und
Pädagogische Staatsexamina 1965/66, heute Professor für Musikpädagogik an der
Universität Bayreuth. Werke: Zahlreiche Kammermusik, Solowerke für verschiedene
Instrumente, Vokalwerke, Orchesterwerke, Oper, Oratorium, Messe, Orgelmusik,
mehrfach Einbeziehung von Elektronik; Aufführungen im In- und Ausland; bei zahlreichen
Festivals, unter anderem Biennale Zagreb, Saxophonweltkongress Washington, Gaudeamuswoche
Amsterdam, Aspekte Salzburg, Neue Musik in Lüneburg, Weltmusiktage Aarhus, Ars-nova-tage
Nürnberg, Studio für Neue Musik Berlin u. v. a.; Kulturförderpreis der Stadt
Nürnberg, Kulturpreis der Stadt Bayreuth; zahlreiche Rundfunkaufnahmen und -sendungen
im In- und Ausland; Konzertätigkeit als Pianist mit Neuer und traditioneller
Musik (Rundfunk- und Schallplattenaufnahmen); Leiter und Pianist der Gruppe
"ensemble musica viva".
In der Komposition Klangwandlung mischen sich ruhige verhaltende Melodieverläufe
des Melodieinstruments mit den untergründigen sphärischen Klängen vom Tonband.
Aus diesem Zusammenspiel ergeben sich unmerklich neue Farbkonstellationen und
dynamische sowie gestische differenzierte Klangbilder. Das 11 Minuten dauernde
Stück entwickelt sich aus großer dunkler Ruhe, nimmt an Bewegung zu und entfernt
sich wieder zur Stille.
Lászlo Dubrovay wurde 1943 in Budapest geboren und studierte an der dortigen
Musikhochschule Komposition. Von 1972 bis 1975 studierte er weiter bei Karlheinz
Stockhausen (Komposition) und U. Humpert (Elektronische Musik). 1975 arbeitete
er im Elektronischen Studio des WDR in Köln und im Herbst 1983 als Gast des
DAAD im Elektronischen Studio der TU Berlin.
Solo Nr. 6 Die Komposition lotet die Möglichkeiten der Klanggestaltung
mit der Großbassflöte in G facettenreich aus. Geräusche und Töne mit wechselseitigen
Übergängen, Obertonakkorde, duale Zweistimmigkeit gleichzeitigen Spielens und
Singens ergeben einen spannungsvollen Ablauf im klassischen Aufbau Exposition
- Durchführung - Reprise - Coda.
Geboren 1962 in Freiburg/Brs. Studium in Lüneburg (Lehramt für Grund- und Hauptschule
in Musik, Deutsch und Kunst); 2. Staatsexamen 1997. Seit 1990 Mitarbeiter des
Fortbildungszentrums für Neue Musik und Dozent für digitale Live-Elektronik.
Seit 1989 Geschäftsführer des Landesverbandes Niedersachsens der Jeunesses Musicales
Deutschland. Seit 1980 Mitglied im "Ensemble Neue Musik Lüneburg" und Assistent
von Prof. Helmut W. Erdmann (Flöte und Live-Elektronik). Beschäftigung mit den
Bereichen Konzeptkomposition, Elektronische Musik/Tonbandmusik, Live-Elektronik
und experimentelle Instrumentalmusik. Realisierung eigener Kompositionen; div.
Konzerte und Workshops mit eigenen Werken. Seit 1998 Mitarbeiter bei Radio ZuSa
mit der Hörfunksendung "Klanginnovationen".
Die Klangidee für die Komposition Disperse Flute II (1999) für Großbassflöte
und Tonband sind 10 verschiedene Multiphonics auf der Querflöte. Das digitalisierte
Klangmaterial wurde durch eine Software bearbeitet, die sich der Technologie
der so genannten "neuronalen Netzen" bedient. Sukzessive wurden mehrere Algorithmen
benutzt: Sample Rate Conversion, Spracherkennungs-Algorithmen (Center Clipping),
Bilddatenkompression (Wavelet Signal Reduction), Veränderung der Stimmung und
zeitlichen Ausdehnung (Timebase & Pitch conversion), Verfremdung des "spektralen"
Bereichs (Sonic Disperse) und Audio-Morphing. Die Anordnung der modifizierten
Klangbausteine wurde seriell festgesetzt. Die Klangaura des Flötisten verschmilzt
sich mit den neuartigen Klangfarben zu einer neuen Dimension.