DIGITALIANCE

Donnerstag, 21. Mai, 19 Uhr Glockenhaus:
Programm

Was erwartet Sie in diesem Konzert?

Der Versuch einer kreativen Reise mit Audio- und Videotechnologien.

Ein ständiger Wechsel aus Vorarrangiertem und Improvisiertem, Gefälligem und Reibungsvollem, Bekanntem und Neuem, Ohren- und Augenöffnendem.

Alles was passiert, geschieht ausschließlich in dem Moment, in dem Sie es hören oder sehen. Identische Wiederholungen oder Tonträger gibt es nicht. Ein stilistisches Gesamtkonzept verfolgen wir in dieser Anfangsphase unserer Entwicklung noch nicht.

Wir hören aufeinander und reagieren auf der Basis kleiner Grundmuster, die aber aufgebrochen und entwickelt werden können. Ab und zu gibt es Ausflüge in Bekanntes (Gefälliges?), um Unterschiede zu klären. Ist dies Popmusik, Electronic Music, Neue Musik, Performance? Kann man das verkaufen? Gefällt das dem möglichst größten Teil des Publikums in jeder Phase des Konzertes? Wir versuchen, uns möglichst unabhängig von solchen Fragen zu entwickeln. Hier einige Hinweise zu den Stücken, die Sie vielleicht ganz anders wahrnehmen als wir. Viele offene Ohren und Augen wünschen Ihnen DIGITALIANCE

1. Trinity: Eine dreiteilige Improvisation, ausgehend von einem Herzschlagthema bis hin zu Flamencozitaten. Keine tanzbaren Grooves, speziell entwickelte Klänge und viel Zeit, um sich einzustimmen.

2. Hitit: Ein treibender Rhythmus. Grooves und Schocks zum Thema Stimme. Gegenentwurf zu Trinity.

3. Palesrael: akustische Reise ins Feuer mit einer melancholischen Schlussmelodie.

4. Solo Alessandro Palmitessa. Die digitale Technik ermöglicht es dem Instrumentalisten, mit sich selbst im Ensemble in Echtzeit zu improvisieren.

5. Drumloops: Die Geißel des Dance-Zeitalters. Wir versuchen Schlagzeugbeats experimentell bis zur Unkenntlichkeit aufzulösen, um sie am Schluß dann harmonisch wieder zusammenzuführen. Darf ein Stück gleichzeitig experimentell und konventionell sein?

6. Zenses: Meditation zum Thema Echo. Die musikalischen Veränderungen brauchen hier ihre Zeit - ein Faktor, den man kaum mehr in den Medien, also auch in den Köpfen berücksichtigt. Halten wir das aus oder muss alles beschleunigt werden?

7. Solo Christoph Micklisch. Ein Ausflug in gefällige aber digitaltechnisch interessante Gefielde. Von der Echogitarre zum Raveexperiment - bisweilen klischeehaft, dann gegensteuernd.

8. Melovoc: Ein gesprochener Text wird verfremdet und zur harmonisch-rhythmischen Grundlage für Improvisationen. Dies kann erst seit zwei Jahren technisch so realisiert werden.

9. Solo Kai Hoffmann. Körpergesteuerte Audiovisuelle "Schwitters" - Performance.

10. Monopoli: Italienische Heimatbeschreibung zur Versöhnung all derer, die Programmmusik benötigen. Die einzelnen Stücke werden voraussichtlich jeweils sechs bis zehn Minuten dauern